Chile, Unwetter und die Sieben Seen
Von Arequipa geht es zügig zur Grenze, hier läuft alles reibungslos bis auf das die nette Dame mir sagt ich müsste einen weißen Zettel vorlegen den ich beim letzten Mal bekommen habe. Ich also
zurück ins Auto, kein weißer Zettel. Mit Rosa könnte ich dienen aber weiß, sicher nicht. Ich wieder zu Ihr und erkläre Ihr ich habe keinen weißen Zettel, sie sagt kein Problem, gehst zum Kiosk
und kaufst einen neuen. Also ich zum Kiosk und wieder zu ihr, sie nimmt den ROSA Durchschlag und sagt den bräuchte Sie, den Rest wirft sie weg. Naja ich war kurz sprachlos aber da ich die ruhe in
Person bin hab ich es gelassen gesehen.
Von der Grenze aus ging es zu einem schönen Nachtspot in einem Reserve. Dann hieß es weiter Strecke machen, ins überflutete Calama hier hatten Katrin und Hans Teile für mich hinterlegt. Danke
nochmals. Was wir nicht wussten, dass wir dieselbe Route haben wieder. Also kleiner Schlenker nach Calama und dann nach La Serena wo die beiden schon auf mich warteten. Hier gab es einen
herzlichen Empfang, die Tage vergingen wie im Flug. Service Tag am Zebra, lecker Essen am Strand, nette Gespräche. Wie immer perfekt. Da ich besuch erwartete in Santiago, musste ich mich etwas
beeilen. Wir fuhren gemeinsam noch zum Chinchilla Nationalpark. Wo wir eine sehr ruhige Nacht hatten mit einem Traum Sternenhimmel. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege für kurze Zeit, ich
hab Mai abgeholt und das Otto Mobil war bei MAN im Service. Abends kamen die zwei dann auf dem Camping vorbei. Da Otto und das Zebra neue reifen benötigten wurde kurzerhand entschieden diese in
Santiago zu holen und nicht erst in Punta Arenas. Also am nächsten Morgen reifen aufziehen lassen .Abends haben wir uns eine Nacht in Santiago gegönnt, wieder Besuch. Dieses Mal Dave und Terry
welche Ich mit Yasmin in Kanada getroffen hatte. Sie wohnen in Sacramento USA und haben sie besucht gehabt. Sie waren dieses Mal auf dem Weg zu einer Kreuzfahrt, somit ergab sich der Zeitpunkt
ganz gut. Es war ein wunderschöner Abend mit Wein und Bier.
Montag ging es dann Richtung Süden, zu einem Weingut. Hier haben wir wunderbar gegessen und konnten auch gratis übernachten mitten in den Weinbergen. Danach begann dann der Reisealltag wieder wie er sich gehört. Ab zur Lagune Laja, einem Vulkansee der erst seit den 2000er besteht. Hier gibt es ein recht großes Skigebiet im Winter. Bekannt wurde diese Area eigentlich durch eine Tragödie in 2001, als 42 junge Rekruten zu einem Überungsmarsch loszogen. Sie wurden von einem Schneesturm überrascht und verloren alle Ihr Leben.
Der nächste Tag beginnt mit wunderschönem Wetter, wir freuen uns und wollen weiter zu einer Offroad Piste welche an 7 Vulkanen vorbei führt. Aus dem wird aber nichts. Nach circa 2 stunden bemerke ich ein ganz gräusliches Geräusch. Also gleich Rechts ran. Ab in einen Feldweg, Auto aufbocken und schauen. Vorne alles ok, hinten Links ebenfalls. Vom Geräusch her denke ich Differential hinten, das sich das Auto nicht mehr bewegen lässt. Ich also unters Auto erneut, hinten rechts aufgebockt und mich trifft der Schlag, Warum? Alle sechs Radschrauben abgerissen. Die Werkstatt hat es wohl gut gemeint mit dem anziehen. Somit konnte ich das Rad wechseln ohne überhaupt eine Mutter zulösen. Probleme über Probleme kamen, das sich das 6 Stunden hinzieht hat keiner Ahnen können. Erstmal Rad weg, Bremse auf, Trommel runter, Narbe muss ab. Einfach gesagt normalerweise 6 Schrauben und raus ist die Antriebswelle und danach die Radnabe. Aber dass der ganze Spaß seit 300.000 km nicht geöffnet wurde macht die Situation nicht gerade rosig. Mit viel Kriechoil und warten ging es dann irgendwann. Ich voller Freude meine sechs neuen Radbolzen rausgeholt, vergleiche sie mit den alten und stelle fest das sie vom 78 er sind und nicht vom 75er. Wo liegt der Unterschied in der Verzahnung dachte ich. Also zum Reifenhändler um die Ecke und die neuen Bolzen eintreiben lassen wäre für ein paar hundert Kilometer eine Lösung gewesen. Beim Auto zurück alles zusammen gebaut muss ich dann feststellen das sie auch noch 4 mm zu lang sind. Desaster perfekt. Hilft alles nichts, alles zusammen gebaut zum Reifenhändler eine kleine Hinterhof Werkstatt, er sagt mir im Ort gibt es die passenden Bolzen. Ich also neue Bolzen geholt, alles wieder auseinander dieses Mal ging es gut weil es war alles frisch gefettet. Neue Bolzen rein, alles zusammen nach 6 Stunden dann abfahrt zum Camping um die Ecke.
Der nächste Tag begann wieder mit Schrauben, Bremsbeläge vorne wechseln. Alles ging problemlos. Von hier dann Endlich zur Vulkanstrecke, wunderschön schaut euch die Bilder an. Eine ruhige Nacht am Fluss verbracht. Das Wochenende wollten wir dann nicht an einem der überfüllten Campings verbringen. Es ist Ferienzeit der Chilenen das heißt sie sind überall unterwegs. Team Mozart hatte uns einen Platz im Nichts empfohlen welcher nur über eine 4 mal 4 Piste zu erreichen ist. Also nichts wie hin. Auf dem Weg dorthin kam erstmal die Ernüchterung stau und nochmals Stau, ich bekam schon Panik und habe Alternativ Plätze gesucht. Aber dann ging es rechts ab über Stock und Stein. Der Camping wunderschön am See im Wald gelegen hatte noch ein Plätzchen für uns frei. Hier verweilten wir 3 Tage, Fisch gefangen leider null, dafür wandern gewesen und zu einer Brauerei eingeladen worden.
Von hier aus geht es zu den Thermalquellen, sie werden uns von allen Leuten empfohlen. Der Weg dorthin, es gibt zwei Möglichkeiten, nehmen wir natürlich den Shortcut. Alle sagen uns die Straße
sei Muy Malo so viel wie sehr schlecht. Die ersten 20 km denke ich mir noch, wenn ein Chilene sagt sehr schlecht ist es eigentlich sehr schlecht aber weit und breit keine Spur von einer
schlechten Straße, Schotter und dieser ist gut. Nach einiger Zeit kommt ein Wanderer Parkplatz wo mich gleich auch einer der Herren des Nationalparks empfängt, er fragt wo es hin gehen soll, ich
sage ihm zu den Quellen, er darauf die Straße sei sehr schlecht zur Zeit aber mit dem Zebra kein Problem. Ok ich also weiter. Nach einer Kuppe dann die schlechte Straße, Löcher nennen wir es eher
Krater welche so tief sind das ich mit der Mitte fast aufsetzte. Auswaschungen das es bei falscher Fahrweise kippen könnte. Aber nach 5 km ist alles gemeistert und es geht ins heiße Wasser. Von
welchem ich enttäuscht bin. Nach allem was ich bisher hatte war es nichts mehr Spezielles außer dass es 22 verschiedene Becken hat.
Abends noch schnell einen Platz zum Schlafen gesucht fertig. Wir fahren 2 Tage nach Osorno, keine besondere Stadt aber Wäsche muss gewaschen werden, und ich brauche immer noch ein Stück Gummi für
einen neuen Schmutzlappen. Nachdem alles erledigt ist geht es weiter. Plan war noch ein paar Seen anzuschauen und dann auf die Insel Chiloe. Problem an dem ganzen, der regen und das die Fähren
Wochen im Voraus ausgebucht sind. Also noch einen Loop zum Vulkan Osorno, er zeigt sich leider nicht ganz. Tags drauf gehen wir die Brauerei besichtigen und werden von Chef des ganzen noch zu
einem leckeren Abendessen eingeladen. Geparkt wird im Innenhof einer Luxus Appartment Siedlung. Was will man mehr, am nächsten Morgen gibt es eine heiße Dusche und Frühstück. Weiter nach
Puerto Montt, Tickets sichern für in 5 Tagen und abends etwas essen gehen.
Am nächsten morgen geht’s dann nach Chiloe. Erster Tag Richtung Nördlichsten Teil der Insel zu einem Leuchtturm, Aussicht sehr schön.
Nachtplatz am Beach, völlig alleine, wunderschöner Sonnenuntergang mit Sealions im Meer.
Tag zwei auf der Insel ist ein Sonnen Regen Mix. Nicht besonderes zusehen außer einem Baby Puma.
Danach geht es noch zwei Tage in den westlichen Teil der Insel. Welcher wunderschön ist. Wetter ist sonnig, ich gehe 4 Stunden lang Kajak fahren und Fischen und fange meinen ersten Fisch in
Chile. Die Natur ist unbeschreiblich schön. Wald wie ich ihn das letzte Mal in Alaska oder Honduras gesehen habe. Aber auch hier heißt es leider nach 4 Tagen auf der Insel Abschied nehmen und
Chaiten aufs Festland zu wechseln mit der Fähre. Hier werde ich einen aktiven Vulkan besteigen, welcher erst in 2008 ausgebrochen ist und eine ganze Stadt ausgelöscht hat. Wie es war?? Im
nächsten Teil Chile in kürze…